Benns Doppelleben oder Wie man sich selbst zusammensetzt
Wechselausstellung im Literaturmuseum der Moderne
Freitag, 7. Juli, bis Sonntag, 27. August 2006
»Unser Kulturkreis begann mit Doppelgestalten. Sphinxen, Zentauren, hundsköpfigen Göttern, und befindet sich mit uns in einer Kulmination von Doppelleben: wir denken etwas anderes als wir sind.«
Das Marbacher Archiv, das den Nachlass von Gottfried Benn besitzt, nähert sich zum 50. Todestag am 7. Juli 2006 dessen vielgestaltigen Doppelgesichtern von unterschiedlichen Seiten. Wie arbeitet Benn, wenn er sein eigenes Leben beschreibt? Was gibt er in seinem Doppelleben preis, und was verheimlichte er? Entsteht ein Leben überhaupt erst, wenn man es beschreibt? Ist man ein Ich erst, wenn man sich zusammensetzt? Die Ausstellung konzentriert sich auf den Werdegang von Benns Autobiografie und ihre Herkunft aus einer Dichterwerkstatt, in der mit Schere und Klebstoff und nicht nur mit Kuli und Schreibmaschine gearbeitet wurde.