200 Meisterwerke aus internationalen Sammlungen
01.10.05 bis 15.01.06, Berlin
Die Gründung der Künstlergruppe "Brücke" 1905, eines der wichtigsten Ereignisse in der Kunst des 20. Jahrhunderts, jährte sich im Juni 2005 zum 100sten Mal. Den abschließenden Höhepunkt der Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr verspricht die Ausstellung „BRÜCKE – Die Geburt des deutschen Expressionismus“. Sie vereint ca. 220 Meisterwerke der "Brücke"-Künstler Kirchner, Heckel, Schmidt-Rottluff, Pechstein, Nolde, Mueller und Amiet sowie ihrer künstlerischen Verwandten, wie Edvard Munch und Ferdinand Hodler, aus zahlreichen öffentlichen und privaten internationalen Sammlungen - zum Teil selten gezeigt, einige erstmals in Berlin zu sehen. Nach Madrid und Barcelona ist die Ausstellung des Brücke Museums in der Berlinischen Galerie die dritte und letzte Station der umfangreichen Retrospektive, die in Malerei, Zeichnung, Druckgrafik und Plastik außerordentliche Einblicke in das Leben und Arbeiten der "Brücke"-Künstler gibt.
Sehen Sie einige Meisterwerke der Ausstellung in der Bildergalerie.
In Dresden wandten sich die Architekturstudenten Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff enthusiastisch der Kunst zu. Zur künstlerischen Maxime wurde allein der Wille, frei und unabhängig von allen kunstakademischen Bindungen zu schaffen. Mit ihrer Lebens- und Arbeitsweise, ihrer Bildsprache und ihrer kritischen Einstellung gegenüber der traditionellen Malerei begründeten sie eine Bewegung, die als Expressionismus bezeichnet wird und die neben den künstlerischen Ergebnissen auch Ausdruck und Beispiel eines neuen Lebensgefühles wurde. Im Bestreben, die Kunst von Grund auf zu erneuern, bildete die „Brücke“ eine völlig neuartige Künstlergemeinschaft; in den Jahren ihres Bestehens bis 1913 versuchten die Maler ihr Ideal von einer harmonischen Einheit von Kunst und Leben zu verwirklichen. Im Zentrum ihrer Arbeit stand konnte somit nicht mehr die absolut naturgetreue Abbildung des Gesehenen stehen, vielmehr ging es den Künstlern um die Wiedergabe des subjektiv Empfundenen. Im gemeinsamen Zeichnen und Malen fanden sie eine völlig freie künstlerische Ausdrucksweise, die jedoch immer dem Gegenständlichen und dem Erzählerischen verpflichtet blieb.